Zeitgenössische Konsumkritik – Theater-AG präsentiert „Hysterikon“

Momentan arbeitet sich die stark wachsende chinesische App „Temu“ mit dämonischen Niedrigstpreisen in ungeahnte Höllenspitzen des Kapitalismus vor: In ihrem neusten Webeslogan wirbt sie selbstbewusst, man könne hier shoppen wie ein Milliardär. Die kohärente Verbindung von Identität, Kauf und Erfüllungsversprechen scheint eine Konstante des zeitgenössischen Kapitalismus. Umso naheliegender erscheint es, wenn Ingrid Lausund in ihrem von der Theater-AG am Gymnasium aufgeführten absurd-komischen Stück „Hysterikon“ die Welt insgesamt als Supermarkt einfängt: Die Suche nach käuflicher Ware akkumuliert sich zum Wunsch nach einem Leben mit zehn Prozent mehr Inhalt. Reichen die Barmittel noch für die große Liebe? Wird noch geträumt? Mehr auf eigene Kosten, wer zahlt drauf? Wünsche, Lebensträume und Bedürfnisse werden in „Hysterikon“ zu einer abrechenbaren Masse, die sich in der Life- und Dreamcard buchen lässt. Das mutig frech inszenierte Stück regte die Zuschauer mit Sinnfragmenten dazu an, die eigene Konsumhaltung kritisch zu hinterfragen. Besonders die schauspielerischen Leistungen der AG wurden von der Schulgemeinschaft lautstark mit Szenenapplaus bedacht. Es spielten: Emil Weiler als alter Mann & Einkäufer, Anna-Lena Christoph als Verkäuferin, Eddy Fritz als Kassierer, Polina Gerjenrehder als verrückte Frau, Lina Seghir als schwarzes Mädchen & Frau in Gucci, Serin Seghir als Nutella-Einkäuferin & Mädchen, Jannis Heursen als kaufender Mörder & Einkäufer, Sophie Buchwald als verträumtes Mädchen, Sara Jamal als Mann in Armani & Einkäuferin und Leonie Weinfurtner als Frau an der Kasse & Trauernde. Die AG leitet Lehrkraft Sebastian Arnold. 

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