Hans Traxler, Chancengleichheit, in: Michael Klant , [Hrsg.] , Schul-Spott : Karikaturen aus 2500 Jahren Pädagogik ,Fackelträger, Hannover 1983, S. 25

Unterricht ist für die Schüler häufig eine Situation, in der sie den gleichen Stoff in derselben Geschwindigkeit wie alle anderen aufnehmen müssen. Doch brauchen manche Schüler in bestimmten Fächern vielleicht eigentlich länger für die Aufgaben, um die Inhalte richtig zu verstehen, oder aber, sie sind schneller fertig und suchen neue Herausforderungen. Deshalb gibt es seit dem Schuljahr 2016/17 ein Förderkonzept für die Unterstufe. Das Angebot soll die Förderung von Begabungen sowie die Behebung von Schwächen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch ermöglichen. Es handelt sich nicht einfach um betreute Nachhilfe oder Hausaufgabenbetreuung, sondern um ein sogenanntes Differenzierungsangebot. Denn die Schüler sollen mit ihren individuell zusammengestellten Lernmaterialien zu selbstständigem Arbeiten erzogen werden, damit sie ihre Lernerfolge langfristig eigenständig erzielen können. Das Differenzierungsangebot wurde am Jahresende evaluiert und bedarfsgerecht im Schuljahr 2018/19 angepasst.

 

Förderkonzept 5 ab SJ 2018/2019: Deutsch / Mathematik

 Förderunterricht Mathematik:

  • Wöchentlich ab Schulwoche 1
  • Vormittags, verpflichtend
  • Lerngruppe: ganze Klasse
  • Unterricht: Differenzierungsstunde
  • Förderung in allen Bereichen
  • Fachlehrer unterrichtet

 

Förderunterricht Deutsch:

  • Wöchentlich ab Anfang Oktober
  • Diagnose erfolgt durch Diktat und Lernstand 5
  • Einladung an die Eltern
  • Nachmittags, wählbar nach Bedarf
  • Lerngruppe: klein (maximal 10-14 Schüler)
  • Unterricht: Differenzierungsstunde / LRS-Förderung
  • Förderung insbesondere im Bereich Rechtschreibung
  • Fachlehrer unterrichtet

Info:

Durch die Neuerungen des Bildungsplans 2016 hat sich die Stoffdichte in der Mathematik-Unterstufe deutlich erhöht. Der Förderunterricht Mathematik findet daher auf Wunsch der Fachschaft wöchentlich und verpflichtend für alle statt.

Beim Deutsch-Förderunterricht handelt es sich um ein wählbares Nachmittags- und Bedarfsangebot, das insbesondere eine Rechtschreibförderung anbietet. Aber auch das Lernen von Grammatik mit Tablets wird hier bei Bedarf ermöglicht. Entsprechende Lernmaterialien wurden bereits angeschafft (Arbeitsheft: Satzglieder).

Förderunterricht bedeutet weiterhin und in beiden Fächern, dass die Lerngruppe in der Regel selbstorganisiert unterrichtet und individuell betreut wird. Pro Halbjahr finden in beiden Fächern und Gruppen einmal Individualgespräche statt.

Ablauf:

Die Deutschlehrer führen in der ersten oder zweiten Woche ein in der JGS einheitliches Diagnosediktat durch (Vorlagen im Förderordner der Fachschaft). Auch der an allen Schulen verpflichtende Lernstand 5 fließt in die Diagnosebeobachtungen maßgeblich mit ein. Die Lehrkräfte empfehlen den Eltern mit einer schriftlichen Einladung die Teilnahme ihrer Kinder, insofern diese z.B. erkennbare Rechtschreibdefizite haben. Eine Erweiterung der Gruppe ist nach der ersten Klassenarbeit denkbar. Die Anmeldungen sind verpflichtend.

Förderordner:

Die eingeladenen Deutschschüler schaffen zu Schuljahresbeginn einen Schnellhefter an, der in Klasse 6 fortgeführt wird. Die Farbe ist nicht vorgeschrieben. Die Klasse lagert ihre Förderordner im Klassenschrank. Am Ende der Förderstunden dokumentiert die Lehrkraft in Deutsch die Anwesenheit, das Arbeitsverhalten und die Arbeitsinhalte im dafür vorgesehenen Deckblatt. Da in Mathematik immer alle Schüler anwesend sind, ist diese Dokumentation nicht erforderlich.

 

Förderkonzept 6 ab SJ 2018/2019  -  Förderunterricht nach Bedarf in Klasse 6:

 

Beim Förderkonzept 6 handelt es sich um ein wählbares Bedarfsangebot, das in den Fächern Englisch, Deutsch und Mathematik zur Verfügung steht. Ein einheitlicher Nachmittag ermöglicht den Schülern eine individuelle Förderung in zwei Fächern. 

Basisdaten:

-  Fachlehrerbindung in Deutsch und Mathematik  

  • Nachmittags, Unterrichtszeit: 60 Minuten (13.45 - 14.45 Uhr) Bedarfsangebot für Förderschüler (keine Begabtenförderung!)
  • Differenzierungsunterricht (in der Regel keine frontale Unterrichtssituation)
  • Individualgespräche mit jedem Schüler pro Halbjahr
  • Schüler wählen maximal zwei Fächer aus

Förderjahr:

Das Förderjahr beginnt in Schulwoche 4 und endet in der zweiten Juniwoche. Vor Beginn treffen sich die Förderlehrer einer Klasse, ermitteln die Lerngruppen (pro Fach 10 Schüler als Richtlinie) und planen die Förderung. Die Einladung erfolgt über die Klassenlehrer direkt an die Eltern, die Anmeldung ist auch Teil des Ganztagesbetreuungsbogens.

Diagnose:

Die Diagnose, wer in den Förderunterricht eingeladen wird, basiert auf den Beobachtungen und Erfahrungen der Fachlehrer aus dem fünften Schuljahr. Wichtig ist, dass hinsichtlich der Fächerauswahl eine Priorisierung auf zwei Förderfächer stattfindet. Entsprechende Gespräche zwischen den Fachlehrern finden statt.

Einladung:

Die Klassenlehrer füllen die vorgefertigten Bögen aus und richten die Einladungen an die Eltern. Die Fachlehrer müssen zuvor entsprechende Wünsche äußern. Anmeldungen zum Förderunterricht sind verpflichtend, Nachmeldungen (z.B. nach der ersten Klassenarbeit) aber möglich.

Individualgespräche:

Mit jedem Schüler wird pro Halbjahr ein Individualgespräch geführt. D.h., dass nicht jeder Förderlehrer mit jedem Schüler sprechen muss, aber alle Schüler mind. ein Gespräch führen sollen. Auf der Homepage des ASG liegt ein Lernvideo vor, das den Sinn, Zweck und Ablauf der Individualgespräche erläutert.

Raumwechsel:

Den Schülern ist es grundsätzlich möglich, am Nachmittag den Fachraum zu wechseln. Die Lehrkraft steht aber in der pädagogischen Verantwortung, die Art und Häufigkeit des Wechsels zu überprüfen. Kann ein Schüler nicht sinnvoll mit seiner Facheinteilung umgehen, kann die Lehrkraft auch eine bestimmte Frequenz anordnen.

Moodle, MMR und Tabletnutzung

Ein Multimediaraum steht den Förderlehrern wöchentlich zur Verfügung, um ihre Lerngruppe auch digital fördern zu können. Über Absprachen kann die Nutzung geregelt werden. Der Tabletwagen kann gebucht werden, um z.B. Online-Förderangebote zu nutzen. Über das schulische Intranet Moodle können Fördermaterialien ebenfalls bereitgestellt und zugänglich gemacht werden.

Artikel von Sebastian Arnold, zuständig für Differenzierung am ASG (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
 
 
Umgang mit LRS - Lese-Rechtschreib-Schwäche am ASG
 
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