Ein lateinisches Sprichwort besagt: „Ein Dichter wird geboren, ein Redner wird gemacht.“
Dass Rhetorik kein Naturgeschenk ist, wie die populäre Übersetzung des Begriffs mit „Redekunst“ womöglich nahelegt, sondern vielmehr eine Technik, die man erlernen kann, wussten bereits die alten Römer; stellvertretend sei hier auf Quintilian verwiesen, der sich in seinem zwölfbändigen Handbuch Institutio oratoria (Unterweisung in der Redekunst) umfassend mit der Theorie und Praxis der Rhetorik auseinandersetzt.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b erhielten im Deutschunterricht bei Frau Schäfer einen Einblick in die Rhetorik, indem sie mehrere Reden sowohl hinsichtlich der sprachlichen Ausgestaltung als auch hinsichtlich der Performanz analysierten. Mit diesem Wissen gerüstet, wurden anschließend eigene Kurzreden zum Thema Nachhaltigkeit erarbeitet und diese schließlich im Rahmen eines Rhetoriktrainings vorgetragen und nachbesprochen. Für die handlungsorientierte Umsetzung wurden drei externe Experten von der Forschungsstelle Präsentationskompetenz des Seminars für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen ans ASG eingeladen, die jeweils mit einem Drittel der Klasse an der Performanz der Rede arbeiteten. Die Schülerinnen und Schülern profitierten hier insbesondere von der individuellen Rückmeldung zu den einzelnen Reden. Die externe Expertise erwies sich als große Chance, praxisbezogen zu arbeiten und die Schülerinnen und Schüler für die Relevanz ihres Auftretens und ihrer Sprache zu sensibilisieren.